Fliesenverlegung mit der Pinzette
Die Saunalandschaft in der Welle — das Brandungsbad in Lauterbach — wurde im August 2019 saniert und grundlegend modernisiert. Neben der Verlegung von Wand- und Bodenfliesen wurde auch das Fuß- und Tauchbecken neu gefliest. Nach den Abdichtungsarbeiten wurden hier kleinformatige Mosaikfliesen von der Größe 1 x 1 cm — die bereits auf einem Netz aufgeklebt waren — mit einem qualitativ sehr hochwertigen, flexiblen und schnell abbindenden Fliesenkleber verlegt. Die Verlegung der vorbereiteten Netze von der Größe 30 x 30 cm auf den großen Hauptflächen ging relativ zügig voran. Die Arbeiten gerieten ins Stocken, nachdem die kleinen, quadratischen Fliesen an die Innen-und Außenrundungen angepasst werden mussten. Einen Teil der Anpassungs-Arbeiten konnte mit einer diamantbesetzten Trennscheibe geschnitten werden. Die kleinen und kleinsten Teile mussten jedoch per Hand angepasst werden.
Diese Geduldsaufgabe war sehr Zeitaufwändig und nur mit Hilfe einer Pinzette zu bewältigen. Hat man eine 1 x 1 cm kleine Fliese vom Netz abgelöst und durch mehrfaches Abzwicken und Abpetzen mit einer Spezialzange in die gewünschte Form gebracht, musste die nun konische und ca. 2 mm breite Fliese an den Einbauort — zur Kontrolle angehalten werden — OK — passt. Jetzt die Minifliese in den Fliesenkleber leicht eintauchen und an der vorgesehenen Stelle einsetzen.
Nach 30 Minuten hochkonzentrierter Arbeit, musste der Blick erstmal in die Ferne schweifen, da das glänzen der bunten Fliesen das Auge beeinträchtigt. Auch ist diese Arbeit für die Hände alles andere als angenehm, ein kurzes ausschütteln und weiter geht’s.
Ein letzter Blick auf die getane Arbeit, sitzt noch alles auf seinem Platz oder wurde versehentlich eine kleine Fliese zu tief eingedrückt. Die Verfugung der schmalen Fliesenabstände erfolgte mit einer zwei Komponenten Fugmasse auf Apoxidbasis. Ein Blick gegen das Licht um zu sehen, ob alle Fugen mit dem speziellen Fugenmörtel geschlossen sind – fehlen irgendwo ein paar Fugen — sind noch Fugen offen — nein, dann sind wir jetzt fertig.
Marmor Schwing: Fliesenleger taucht unter
Luft holen, abtauchen, verfugen: Einen richtig „coolen Job“ hatte René Ritz, Fliesenleger bei Marmor Schwing in Lauterbach, diesen Sommer. Im Schlitzer Freibad waren die Silikonfugen am Boden und an den Wänden beschädigt. Wegen erhöhter Verletzungsgefahr, die auf einer Länge von etwa drei Metern bestand, war schnelle Hilfe gefragt – bei laufendem Betrieb und unter Wasser. Arbeitsplatz der ungewöhnlichen Art: Im ein Meter tiefen Wasser mussten die Fugen repariert werden. (Foto: Marmor Schwing)
Die Lösung: René Ritz stattete sich mit Bleigürtel und Taucherbrille aus einer regionalen Tauchschule aus, griff nach der Spritzpistole und tauchte unter. Immer länger wurden die Abstände von Ab- und Auftauchen und nach einer Stunde war die Arbeit getan. „Ein cooler Job“ fand der Fliesenleger, der seit 20 Jahren bei Marmor Schwing beschäftigt ist.
Von den acht Mitarbeitern des Familienbetriebs sind zwei Fliesenleger. Sie sind in erster Linie im Sanierungsbereich tätig, wobei Keramik und Naturstein verarbeitet wird. „Wir begleiten unsere Kunden ein Leben lang“, erklärt Geschäftsführer Matthias Martin. „Vom Taufbecken über Küche und Bad bis zum Grabstein. Mit unseren hochmodernen Maschinen fertigen wir aus Marmor, Granit und Schiefer, alles, was die Kunden wünschen.“ Dabei setzt der Fachbetrieb auf Kontinuität. Das gilt sowohl für die Firmenzugehörigkeit der Mitarbeiter als auch für das Unternehmen selbst: Im März 2014 feiert Marmor Schwing 60-jähriges Firmenjubiläum.